KUB – Monira Al Qadiri: Mutant Passages
Monira Al Qadiri zählt zu den wichtigsten Künstler*innen der Golfregion. Sie wird im Senegal geboren, wächst in Kuwait auf und bricht mit nur sechzehn Jahren nach Japan auf. Ihre Identität sei hybrid, ihre Heimat ungeklärt, erklärt sie. »Ich bin ein Mutant«, sagt Monira Al Qadiri. Der Krieg in Kuwait lässt sie nach Ausflüchten suchen. Bekannt wird sie mit Videos und Skulpturen, die sich mit der Petro-Kultur und der Abhängigkeit des modernen Lebens von fossilen Energien auseinandersetzen. »Öl ist eine zerstörerische Kraft, aber in gewisser Weise ist es auch ein Wunder. Es ist wie ein sehr seltsames außerirdisches Wesen, das aus dem Weltraum gelandet ist und irgendwann wieder verschwinden wird.« Sie präsentiert Objekte, die mit Autolacken überzogen sind. Sie sehen wie Schmuckstücke in einer Schatzkammer aus, erinnern an phallische Raketen, futuristische Sprengsätze oder Science-Fiction. Sie strahlen mintgrün, ultramarin oder in Messingfarben. Manche sind auf weiße Sockel montiert und rotieren, andere nehmen monumentale Formate an und finden sich im öffentlichen Raum. Tatsächlich handelt es sich um Bohrköpfe. Al Qadiri verändert ihre Formen nicht, gestaltet lediglich Dimension und Farbigkeit.
Mutant Passages präsentiert neue Arbeiten, die eigens für das Kunsthaus Bregenz konzipiert wurden. Sie sind das Ergebnis intensiver Forschung. Formen und Ideen, die die Künstlerin in den letzten zehn Jahren zum Thema Öl entwickelt hat, kulminieren in diesen Werken.